Bequem // Von Thomas Ritter
Nein, die erlösende Nachricht konnte Friedrichrodas Bürgermeister nicht übermitteln: Es wird keine schnelle Lösung des Problems Schloss Reinhardsbrunn geben. Vorgesten inspizierte Klaus Henniges mit Abgesandten der Ressort-Hotelgruppe Berlin das heruntergekommene Kleinod‚ und immer noch weiß niemand, woher die geschätzten 50 Millionen Mark (rund 25,5 Millionen €) für die Sanierung kommen sollen. Die Eigentümer, jedenfalls hätten das Geld nicht, bekam der Bürgermeister zu hören.
Nun wolle er selbst sich vor den Karren spannen, sagte Henniges: Finanzielle Hilfe ausloten, heiße die Devise – vor allem beim Thüringer Wirtschaftsministerium und den Denkmal- schutzbehörden. Vielleicht auch könne die Thüringer Stiftung Schlösser und Gärten einen Teil nutzen, denn nur als Hotel sei das Schloss nicht geeignet…
Es werde ein langer Weg, sagte der Bürgermeister ganz realistisch, aber er wolle ihn gehen. Da heißt es aber aufpassen, dass die Hoteliers als Eigentümer schön mitkommen. Gar zu bequem sollte man es den Herren in Berlin nicht machen. Thüringer Allgemeine 27.10.2001